TAMASKAN

Geschichte

Die Zucht des Tamaskan begann in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts mit fünf Schlittenhunden unbekannten Ursprungs, die als Husky-Typ beschrieben wurden und aus den USA nach Großbrittanien importiert und dort später mit Sibirischen Huskies, Alaskan Malamutes und Deutschen Schäferhunden bzw. entsprechenden Mischlingen gekreuzt wurden. Die Nachkommen aus diesen Kreuzungen wurden dann nach Finnland exportiert und dort mit weiteren wolfsartig aussehenden Schlittenhunden vermischt. Danach wurden die so entstandenen Hunde weiter untereinander gekreuzt. Das Ziel dabei war, einen Hund zu züchten, der äußerlich einem Wolf glich, aber als Arbeits- und Familienhund geeignet war.

Ursprünglich wurden diese Hunde als Wolf-Hund bezeichnet. Die Rasse wurde 1988 zu Northern Inuit umbenannt und die Northern Inuit Gesellschaft gegründet.

Da die ursprünglichen Züchter ungenaue Zuchtstatistiken führten, kam es zu Verpaarungen von nahe verwandten Hunden (Inzucht) und dadurch zu Gesundheitsproblemen, welche aber erst viel später entdeckt wurden. Daher war es nötig, sich nach anderen Hunden umzusehen, die über die gewünschten körperlichen und geistigen Eigenschaften verfügten. 2005 führte die Suche nach Lappland, wo man Schlittenhunde mit ähnlichem Aussehen entdeckte. Nach einigen Verhandlungen wurde eine Hündin erstanden und nach Großbritannien importiert und fünf weitere Hunde für 2006 bei denselben Züchtern reserviert.

Im Jahr 2005 wurde dann die ursprünglich importierte Hündin zusammen mit sieben ausgesuchten Hunden aus den Blustag Kennels Großbritanniens (sowie vier weiteren Hunden aus Großbritannien und zwei Hunden aus den Blustag Kennels der USA) nach Finnland zurückgeschickt. Die reservierten fünf Hunde wurden aus Lappland geholt. Von diesen wurden zwei (ein Rüde und eine Hündin aus verschiedenen Würfen) nach Großbritannien exportiert.

Im Frühjahr 2006 wurde das Tamaskan Dog Register gegründet. Im selben Jahr wurden auch die Tamaskan Gesellschaft Großbritanniens und der Nationale Tamaskan Club der USA gegründet. Seit dem Jahr 2006 wurden Tamaskans nach Holland, Großbritannien, Schweden und die USA exportiert, ebenso fanden Exporte aus den USA nach Großbritannien und Importe nach Dänemark, Deutschland und Frankreich statt.

Laut Angaben des Tamaskan Dog Register wurden bis 2009 noch weitere Hunde eingekreuzt, um weitere wünschenswerte Eigenschaften in die Rasse zu bringen. Unter anderem wurde bei einem Wurf in Deutschland ein Saarlooswolfhund eingekreuzt.

Nach einer Neuordnung im Jahre 2011 wurde eine Non-Profit-Organisation gegründet, deren Vorstand sich aus acht Landesvertretern zusammen setzt. Es wurde außerdem wegen dem sehr engen Genpools beschlossen, weitere ausgewählte Hunde in die Zucht einzugliedern. Hierbei handelt es sich zum Großteil um Mischlinge, die dem Charakter und dem Aussehen des Tamaskans entsprechen.

 

Erscheinung

Laut Standard sollte ein Tamaskan wolfsähnliches Aussehen haben, mit rauem und dickem Fell (Winter- und Sommerfell unterschiedlich dick), mittelgroßen Ohren, einem geraden, buschigen Schwanz und charakteristischer Wolfsmaske. Generell gilt eine möglichst starke Ähnlichkeit zum Wolf als Zuchtziel. Ein Scherengebiss ist Pflicht, ebenso wie eine schwarze Nase und gelbliche, bernsteinfarbene oder braune Augen.

 

 

Verhalten

Der Tamaskan gilt als schlau und arbeitsfreudig. Ein Tamaskan ist nicht gern allein und braucht als Arbeitshund Beschäftigung und Auslastung seiner Fähigkeiten. Wenn man diese Bedürfnisse nicht berücksichtigt, können Probleme wie Ausbruchsversuche und zerstörerisches Verhalten auftreten. Wie viele große Hunde sind sie nicht dazu geeignet, ständig in der Wohnung gehalten zu werden. Sie brauchen einen großen Garten oder zumindest täglich reichlich Auslauf.

 

 

Gesundheit

Bisher sind beim Tamaskan außer Kryptorchismus (der Zustand, nur einen Hoden im Hodensack zu haben) keine rassetypischen Krankheiten bekannt. Da Hüftgelenksdysplasie, für die es eine erbliche Veranlagung gibt, sowohl bei Deutschen Schäferhunden als auch bei Sibirischen Huskies vorkommt und die Tamaskan von diesen abstammen, müssen die vom Tamaskan Dog Registry anerkannten Züchter ihre Hunde ab dem Alter von 12 Monaten daraufhin untersuchen und röntgen lassen, bevor sie eine Zulassung zur Zucht erhalten können. Außerdem wird eine genetische Untersuchung auf Degenerative Myelopathien der Hunde sowie ein DNA-Nachweis gefordert, mit dem sonstige Erbkrankheiten ausgeschlossen werden.

Einsatz

Diese Hunde gelten als gehorsam und agil. Zudem sind sie als Familienhund, Schlittenhund, Fährtenhund und Packhunde geeignet. Als Wachhunde sind sie aber nicht zu gebrauchen, da sie Fremden gegenüber als sehr freundlich gelten. Es hängt aber auch von der Erziehung und der Sozialisation ab.